Die Franzosen waren noch von der Männer-WM in Feierstimmung und gut ausgerüstet, so fanden sich ca. 4800 Zuschauer mit vielen Frankreich-Fähnchen zum HF gegen Spanien ein.
Das Spiel wurde zu einem absoluten Knaller, was die Dramatik betrifft. Zunächst übernahm Frankreich das Kommando und spielte gefällig nach vorne, angefeuert von 4700 Franzosen. Spanien brauchte in einem intensiven Spiel eine gute halbe Stunde, um spielbestimmend zu werden, und sie hatten dann auch 2 Großchancen, die sie nicht nutzen konnten. Insgesamt ging das Remis zur Pause in Ordnung.
Auch nach der Pause blieb Spanien am Drücker und konnte nach 60 Minuten durch Patri in Führung gehen. Das veranlasste Frankreich natürlich zu wütenden Angriffen, von den frenetischen Zuschauern nach vorne getrieben. Aitana Bonmati spielt eine Mischung aus Abräumer, Balleroberer und Traumpassgeberin. Das mit dem Abräumen hat sie etwas übertrieben und sich die Gelbe Karte abgeholt. Dann ließ sie in HZ 2 nochmal eine Französin über die Klinge springen. Da dachte ich mir, der Trainer sollte sie bei der hitzigen Stimmung besser runternehmen. Tat er nicht, das erledigte dann die Schiedsrichterin beimnächsten Foul mit Gelb-Rot.
Jetzt war natürlich die Hölle los und die Französinnen rannten mit Frau und Maus an. Dann wieder mal kollektiver Aufschrei, als Leia Aleixandri den Ball im Strafraum an die Hand kriegt, bei so weit abstehendem Arm wohl korrekte Elfmeterentscheidung.
1:1 und dann mit Verlängerung noch 45 Minuten in Unterzahl, das Schicksal Spaniens schien besiegelt. Aber Catalina Coll (später Spielerin des Spiels) hält den schlecht geschossenen Elfer und auch die nächsten 20 Minuten einschließlich endloser Nachspielzeit kann Frankreich gegen leidenschaftlich kämpfende Spanierinnen kein Tor erzielen.
Die Siegesfeierlichkeiten der Spanierinnen waren denn auch ziemlich ausführlich und nun kommt es zum großen Finale Spanien-Japan.