Nichts für schwache Nerven war die Spitzenbegegnung SC Dortelweil gegen MSG Gläserzell/Pilgerzell. Dabei kamen die Gäste insgesamt gefährlicher in Partie. Dennoch fiel der erste Treffer nach wenigen Minuten nicht so ganz erwartet.
Jana Bott hat mich reingelegt.
Kein versuchter Weitschuss oben in den Winkel, sondern einer unten ins Eck, sollte eigentlich ein bischen vorbeigehen, ganzer feiner Anschnitt und der ist drin.
Der nächste Weitschuss und was für ein toller Heber von Mia Hummel
und 2:0 für die Osthessenauswahl. Die wird immer stärker, schon in der letzten Partie (gegen Ebsdorfergrund) war Trainer Romeis von ihr begeistert, ob ihres Doppelpack, selbst Pohlheim war es zuvor nicht entgangen, die sie für ihre Buli-Mannschaft haben wollten (abgelehnt, war ja auch nicht gerade um die Ecke).
https://www.hna.de/sport/regionalsport/ ... 92836.htmlAls nächster Schritt käme in ihrem Gebiet die Frauen-Hessenliga infrage, in die U17 Buli könnte sie die MSG nur schießen, als Jahrgang 2006. Gemeldet ist sie weiterhin bei den Junioren von Eitratal. Oder sie bleibt einfach da, am Tag zuvor konnte sie in der Startelf der Damen von Eiterfeld, den nächsten großen Schritt mit diesen in Richtung Verbandsliga machen, 2 Tore bisher für sie dort.
Zuviel Platz für die Ausnahmespielerinnen der Gäste im Mittelfeld, Damen-Stammspielerin Jana und U-Natio-Spielerin Marie Voth. Leicht gesagt, zumal die auch eine "Klebefußballführung" haben.
Doch die Gastgeberinnen sind auch noch da. Dafür ist die pfeilschnelle Mittelstürmerin Mara Hambrock da, ihr platzierter Schuss aus Nähe der Strafraumgrenze
bringt den hoffensvollen Anschlusstreffer. Schon zuvor, konnte die heimliche Gewinnerin der Partie, die starke Torhüterin Isabel Wirths gerade noch vor ihr klären. Später brachte eine weitere ähnliche Situation keinen weiteren SCD-Treffer zustande.
Nun reicht es SCD-Kaptänin Emilia Hubert, auch sie kann Weitschuss und der pfeift einfach oben rein, 2:2.
Nun liegen außerhalb des Spielfeldes die Nerven blank.
Jeder Ball der ins Aus geht wird gefeiert, erst recht wenn der Einwurf für die eigene Mannschaft ist.
Schon der Anschluss brachte Dortelweil Auftrieb, der Ausgleich noch mehr und zunächst Übergewicht, die MSG konnte sich aber wieder fangen. So blieb es bis zur Pause spannend, ob nicht plötzlich wieder ein Tor fällt, auf der einen oder anderen Seite, was nicht unbedingt zu erwarten war.
Die Zweite Halbzeit sah zunächst für einen (nachfolgenden) psychologischen Vorteil für Dortelweil aus. Aber kein Elfmeter für sie, den hätte man geben können, die Hand am Ball, von einer Gegnerin, war im Strafraum oben, wenn auch unabsichtlich und unbewegt.
Doch auch die Gäste hatten in der Pause mitgedacht, Nationalspielerin Marie nun Sturmspitze und das erhöht deren Torgefahr merklich.
4 Möglichkeiten hatte sie zunächst in der Zweiten Halbzeit. So gewisserweise ihr Führungstreffer mittendrin, zwischen diesen, schon eine Belohnung, aber mehr Abseits geht kaum mehr
, bei der Flanke von Riesin Jana, stand sie schon längst am langen Pfosten, ca. 3 Meter vor ihr die Abwehrspielerinnen, die aber diesmal auch nicht sonderlich gut verteidigten.
In Halbzeit 2 die Dortelweiler Offensive nicht so durchschlagkräftig wie gewohnt
, so einfach ließen sich die gutgestaffelten und flinken Gäste nicht überlaufen, hatte besonders durch Standards Chancen. In den letzten 15 Minuten (darin sind 5 Minuten Nachspielzeit enthalten) hatte Dortelweil auf Dreierkette umgestellt. Während die MSG zunächst die Abwehr verstärkt, es kommt mit Thekla Dietrich ihre zweite Riesin.
Die besten Möglichkeiten kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte Elea Stachnowski, Freistoß 20 Meter zentral, der senkt sich und geht Millimeter über die Latte. Ihr Schuss, wieder die Entfernung, mit Karacho, senkt sich wieder und wäre genau unter der Latte eingeschlagen, wow, Isabel mit beiden Fäusten
zu einer weiteren Ecke der Gastgeberinnen. Zuvor hatte Elea noch eine Freistoßmöglichkeit, sie kann auch aus hoher Entfernung treffen, aber diese blieb zu harmlos. Auch sie zeigte, dass sie, wie die Nationalspielerin, mindestens 3 hintereinander aussteigen lassen kann. Dabei bekam sie ordentlich auf die Socken, aua (also nicht auf Füße, denn sind aus Stahl).
In der Nachspielzeit hatte die Nationalspielerin noch 2 Kontertormöglichkeiten, gegen das hoch aufgerückte Dortelweil. Bei der ersten kann Torhüterin Lena Euler den Winkel noch soweit verengen, dass ein Abwehrbein kurz vor der Line klären kann, bei der zweiten ist sie schneller.
Kapitäninen müssen vorangehen.
Charlotte Mahr, am besten alle(s) zusammenschreien
(wenn auch nicht immer freiwillig), um gegen Ende Dortelweil zu hindern zu gefährlich in den Strafraum einzudringen. Schon in ersten Halbzeit kam die Innenverteidigerin wie der Blitz zum Flügel geschossen,
dabei wurde sie von Lina Zellers Fuß schmerzhaft in den Knöchel gestochen.
Die konnte natürlich überhaupt nichts dafür, allerdings war sie dauerhaft von oben bis unten mit Gift beladen, darum tat das auch so weh. Doch dann die Gäste-Kapitänin "Ich mach gleich weiter und wenns die Bänder sind, ich verspür sowieso keine Schmerzen". Bei einer SCD-Aktion forderte sie nach der Pause die gelbe Karte
und hörte nicht auf, bis schließlich sie sie bekam.
Nicht nur als Aufbauspielerin, sondern auch als Arbeitstier stellte Emilia sich in den Dienst der Mannschaft, als sie sich dann als Klette an die Nationalspielerin heranmachte, das verminderte deren Torgefahr schon.
In einem Spiel, das hätte auch anders ausgehen können, hatte die Dortelweiler Abwehr mit Lina, Lisa Fitzner, Laura Bott und Zoe Sindel, auch wenn es manchmal etwas wackelig aussah, der starken Gästeoffensive nicht viel Zeit zum Abschluss gegeben. Ein Tor per Abseits und zwei durch Weitschuss (wobei die Kunst auch dazugehört). Dennoch hatte Gläserzell/Pilgerzell den Sieg mehr verdient, aufgrund mehr gefährlicher Offensivaktionen.
»Schon die Vorbereitung auf das Spitzenspiel lief in die falsche Richtung«, haderte SCD-Coach Joschka Hobitz. Die Generalprobe am vergangenen Spieltag wurde von Darmstadt abgesagt. »Zudem hatten wir einige Coronafälle innerhalb der Mannschaft und eine mangelhafte Trainingsbeteiligung aufgrund von Urlaub und Ferien.«
https://www.wetterauer-zeitung.de/sport ... 87281.htmlDemgegenüber: „Die zweite Halbzeit war überragend“, sagte MSG-Trainer Lukas Romeis, der von einem „verdienten Sieg“ sprach.
https://www.osthessen-zeitung.de/einzel ... g-her.htmlTja, wenn dem so war, wars schwierig für Dortelweil. Aber noch alles drin für die 3 Spitzenteams. Dortelweil wird wohl eher zwei Siege brauchen gegen die direkten Konkurrenten. Noch in diesem Jahr gibt es das Rückspiel gegen Wetzlar, bei denen Leonie Kram wieder einsatzfähig war und sich beim 5:0 gegen Riedberg, nach ihrer Einwechselung mit einem Doppelpack zurückgemeldet hat.
Wetzlarer Spione gab es auch, um den FSV-Wunsch zu erfüllen vor dem Winter auf Platz 1 zu stehen. Auch der Mann von der Eintracht war da und hatte zwei "Spürhunde" dabei und die waren echt.
Großenenglis, das in Hessen im Pokal wieder eine gute Rolle spielen könnte, kam im Spitzenspiel gegen Marburg/Weimar zu einem 3:1 Sieg. Uff, wenigstens gefordert, nicht so hoch wie beim Auftakt gegen Bad Nauheim, die erwartungsgemäß in dieser Verbandsstaffel Nord gut mithalten können.
Mal sehen was Schwalbach macht, vielleicht doch die Jokerrolle gegen eins der Spitzenteams.
Anderseits sehe ich sie doch noch nicht so sicher im Hessenpokal. Denn Wiesbaden kommt immer besser rein. Schon beim nur 1:3 gegen Wetzlar hatte Alina Imamagic (auch ein cooler Name, war zuvor auch beim 1.FFC Frankfurt) getroffen und zuletzt Doppelpack beim 2:0 gegen Calden.