Von der Pokal-Qual hab ich nichts mitbekommen. Es war wohl so ziemlich jedem klar, dass gegen Hoffenheim, ein ANDERER 1.FFC zu sehen sein MUSSTE
Der wollte von Anfang zeigen, dass er doch eine gute Offensivmannschaft ist. Da wurde vorne früh gestört und verloren Bällen gleich nachgegangen. Und falls die TSG mal zu einem ihrer wenigen Nadelstiche kam, war in Abwehr immer noch eine da, die entscheidend eingreifen konnte, wie z.B. Laura Störzel, die mir während der gesamten Partie gut gefallen hat.
Gegen Hoffenheim darf man kein frühes Tor zulassen, sonst verliert man oder schlimmer noch, es wird eine Lawine losgetreten. Allerdings war in der ersten Halbzeit, bei den Gästen nicht zu erkennen, warum sie auf dem 2. Platz stehen und Gegnerinnen Debakelniederlagen beibrachten. Stupide im Angriff, lange Bälle auf die Außen oder auf Gut Glück hoffen, dass der Ball in die Schnittstelle kommt und das dauert dazu noch. Auch im Kurzpassspiel hat mir Frankfurt besser gefallen.
Gut gefallen hat mir auch Verena Aschauer, die der rechten TSG-Verteidigung echte Probleme bereitete. Also die Schweizer Nationalspielerin Luana Bühler (IV) und Sarai Linder (AV) hab ich schon souveräner gesehen.
Alles angerichtet für einen spielbestimmenden 1.FFC. Wäre da nicht die Durchschlagskraft im Angriff. Hereingaben wurden zu Rückgaben auf TW Janina Leitzig. Abschlüsse konnten nicht nahe genug herangetragen werden oder waren ungefährlich.
Sollte sich die Gastgeberinnen ärgern müßen, dass sie nicht mehr aus ihrer Überlegenheit gemacht haben? Denn, dass Hoffenheim nach der Pause stärker auftreten würde, war zu erwarten. Und geschah auch, dass etwas in der Kabine passiert war, sah man gleich. Die Gäste nun kraftvoller und präziser, ein Tor für sie schien möglich. Aber das machte den dagegenhaltenden 1.FFC
auf eine gewisse Weise stärker, mehr Platz gegen ein offensiveres Hoffenheim. Und zwei Tore für Frankfurt. Laura Feiersinger mit dem Fallrückzieher und Sandrine Mauron nutzt ihre zweite Großchance. Nun hatte ich ein gutes Gefühl für Frankfurt
, auch wenn noch über 20 Minuten zu spielen waren.
Kurz danach ist es traditionell Zeit für den ersten Wechsel. Ich darf mich ja eigentlich nicht beschweren, erscheint er mir doch meist recht spät, aber diesmal hätte ich es noch nicht gemacht, da es doch so gut lief. Geschmackssache ob und wenn der Trainer auswechselt
, es kommt Laura Freigang für die Offensive, naja Laura Feiersinger kann er schlecht rausnehmen, da sie immer gut ist für ein cooles Tor (so ist sie ja auch in dieser Partie drauf), aber Geraldine Reuteler herunter zunehmen, das will ich nicht
(konnte Gegenstöße gegen Hoffe fabrizieren, die gefährlich aussahen) und das will bestimmt die Schweiz auch nicht
So sieht sich Luana Bühler genötigt, die Ehre der Schweiz wiederherzustellen (auch wenn Mauron schon getroffen hat, aber halt für Frankfurt). So bestraft sie den Nico und auch mich, weil ich sie in der ersten Hälfte nicht so gut gesehen habe, ja einfach fast alle die dafür gesorgt haben, dass man von einer stattlichen Kulisse von über 900 Zuschauern lesen kann
Die Dauerkartenbesitzer, die "Cafeteria-Leute", die anwesenden Frankfurter-Anhänger samt Vögeln und Bäumen... Es steht nur noch 1:2.
Es sind die schwarzen fünf Minuten der Gastgeberinnen
, denn nach dem Anschlusstreffer folgte schnell der Ausgleich durch Leonie Pankratz und gleich darauf gab noch ein Eckball für Hoffenheim. Dann hat sich Frankfurt wieder gefangen, wohl auch verärgert, den Sieg hergeben zu haben, wollen sie diesen noch erreichen. Hoffenheim hat natürlich nun die Hoffnung, die Partie zu drehen, den hätte ich in der Schlußphase eher Treffer aus dem Spiel heraus zugetraut, während die Gastgeberinnen mehr ihre eventuellen Möglichkeiten über Standards herausarbeiten konnten (da gab es gegen Ende noch 2 gelbe Karten, zuvor stand es diesbezüglich 1:1).
Vor der Partie wäre ich mit einem Remis zufrieden gewesen. Aber hier wirkte es auf mich, als sei der Sieg hergeschenkt, da waren sie ein paar Minuten nicht genügend konzentriert..., das finde ich ärgerlich, der 1.FFC hatte viel investiert. Aber halt auf seine Art, eine spielbestimmende Person von der 6 bis 10 ist für meinen Geschmack nicht vorhanden. Die Mannschaft wirkt eher jung und wild und von mir aus auch hungrig (so wie sie sich auch gerne darstellt), wobei Kapitänin Tanja Pawollek durch ihr entschlossenes Vorangehen schon Vorbild- und Motivationsfunktion hat. Ich sage ich nicht, dass es mir so nicht gefällt