Auftakt zu den großen Pokalthrillern des Viertelfinals.

Bei Kassel fehlt allerdings Thrillerstar Emma Becker, die gerne mal am Ende graumsam zuschlägt. Bei Bornheim hingegen ist Torjägerin Pia Sösemann noch weiterhin verletzt (Zusammenprall in einem Testspiel). Insgesamt waren einige nicht da (auch wegen Ostern), bei beiden wären andere Kader vorstellbar gewesen. Lotto Meindl steht, wie ich hörte, Bornheim sowieso nicht mehr zur Verfügung.
Irgendwie war es vielleicht gut, dass ich es erst zur zweiten Halbzeit geschafft habe. Wie gruselig war das denn, zumindest aus Bornheimer Sicht. Wie ich hörte hatten die Gastgeberinnen eigentlich alles gut im Griff und bis zur Halbzeit mehr Chancen.
Horrorszene 1: Der Treffer für Kassel aus dem Nichts, einfach mal versucht und aufeinmal war der Ball drin. Ja, diese Nordlichter der Republik. Merret Pauline Jessen die vom VFB Schuby nach Kassel kam, macht das hier.
Horrorszene 2: (Unterkanten-) Lattenschuß durch Bornheim. Den wollten welche über der Linie gesehen haben, der Schiedsrichter jedoch nicht.
Mit einem Distanzschuß kann dann Bornheim doch ausgleichen. Es ist Luana Balzer, die aus der Defensive aufgerückt ist, noch gar nicht so alt und doch irgendwie schon ein Frankfurter Urgestein.
Bis ca. Mitte der zweiten Halbzeit kann sich Bornheim als die spielstärkere Mannschaft auszeichnen. Das bringt in diesem Zeitraum ein Eckenverhältnis von 3:1. Ein Freistoss aus sehr guter Postion wird letztlich zweimal geblockt. Melissa Veloso da Silva, sonderlich groß ist sie ja nicht, aber Kraft hat sie und dementsprechent hat sie sich durchgesetzt, bringt den Ball aber nicht durch die Beine der jungen Esmeray Dilan im Tor. Trotzdem prima, dass sie im Winter zu Bornheim gekommen ist, das passt schon gut zusammen.
Und dann ist aufeinmal bei Konter wieder Kassel da, Torhüterin Kay Rüttergers muss raus, der Ball geht rüber zu Außenbahnspielerin Annalena Poznaski (kann sie bitte wie früher bei Jugend auch mal aus Spielerinnensicht, auf der Rückfahrt, ein Artikel schreiben, das war doch ganz interessant und amüsant

) und dann kann Stürmerin Aylin Hamucru abziehen, die hat schon viele Tore in der Region Kassel geschossen, zwischendurch war sie in der 1. türkischen Liga.
Die Hüterin ist draußen. Doch megageblockt von Kapitänin Laura Susset, da liegen 22 Jahre aktive Fussballerfahrung drin.

Die hat noch weitere wichtige Bälle hinten geklärt, daher schmerzlich vermißt, bei der merkwürdigen 2:3 Niederlage in Lorsch.
Seit diesem Zeitpunkt sind die Gäste auch wieder richtig im Spiel. Großartiges passiert nichts mehr bis zum Ende der regulären Spielzeit.
Von Kassel hatte ich spielerisch etwas mehr erwartet. Vielleicht hätte es bei einer anderen Zusammensetzung anders ausgesehen, der Trainer war auch nicht so zufrieden. Aber dieser Stil ist nicht unvertraut, seit der Jugend bei Kassel, mit Wuchtig- und Kompromißlosigkeit. Wie man Hessenpokalsieger gegen starke Konkurrenz (Bad Vibel u.a CJ Meister 2014 und Pohlheim u.a CJ Pokalsieger 2014) wird, da haben einige schon Erfahrung im Team.
In dieser Partie dabei: Sophie Manson, 2015 CJ Hessenpokalsiegerin, die KSV Minmalistinnen brauchten in der Endrunde (nur 4 Regiosieger waren gekommen ) dafür in 3 Spielen nur 2 Tore. Zum DJ Team, das 2016 gewann, gehörten Esmeray und Sophie Linke, die war schon immer Innenverteidigerin und riesig, aber mir scheint die wächst immer noch. 9 Meterschießen gewonnen, für die Entscheidung notwendig wer ins Finale einzieht und dieses 1:0 für sich entschieden.
Verlängerung, der arme Schiedrichter, konnte nun endgültig nicht die großen Taten der Eintracht in Nou Camp mitverfolgen (Kassel hatte den späten Begin gewünscht), während die Zuschauer es zumindest nebenbei tuen konnten.
Kassel schien sich vorgenommen zu haben mit Macht gleichmal die Entscheidung zu finden. Und das schien erstmal zu klappen. Lisanne Wienand mit dem Führungstreffer. Das Nordhessentalent (Jg. 2003), lange bei den Jungs und Wechsel zwischen Calden und Kassel.
Aber Bornheim wirkte nicht geschockt und drängte nun auf den Ausgleich, der wenige Minuten später auch gelang. Den macht mal wieder Marie Fries. Ein echter Gewinn für Bornheim. In dieser Partie konnte sich u.a. gegen drei Gästespielerinnen durchsetzen.
In der zweiten Hälfte versuchte Bornheim es nochmal mit zwei eher Distanzschüssen, die drehten sich nicht ungefährlich. Und dann kurz vor Ende Kassel, das war knapp, aber Kay kann sich gerade noch so den Ball schnappen.
Elfmeterschießen.

Es beginnt Hüterin Esmeray für Kassel, souverän verwandelt. Aber huch, gleich 3 weitere versuchen es fast aus dem Stand.

Das macht drüber, Aylin verwandelt cool, gehalten. Also 2 verschossen. Bei Bornheim treffen alle 4 sicher

, Laura, Birgit Große Schwiep, Luana und Melissa und treffen sich kurz darauf zum Siegerfoto. Kassel natürlich sehr enttäuscht und traurig. Klar mit etwas mehr Glück hätten sie weiterkommen können.
Aber Bornheims Sieg war keinesfalls unverdient, sie hatten mehr gefährliche Aktionen. Dazu schmissen sie sich in jeden Ball, gegen das kampfstarke Kassel. Das auch niedergekämpft wurde, da doch einige Leute bei den Gästen Krämpfe bekamen. Zumal bei den Gästen in den letzten Pflichtspielen gegen allesamt Hessenligisten im Pokal und in der Abstiegsrunde, neben dem fullminaten 4:2 bei Frankfurt 4, 3-mal die coole 1:0 Siegstrategie aufgegangen ist.

Doch hier coole Sache für Bornheim.
Noch ne coole Sache für Bicken oder gar zwei.

Sie haben Doppelthriller-Feeling. Sie haben Chancen in die Verbandsliga aufzusteigen, die Qualität Mannschaften diese zu schlagen haben sie, so sagte der Trainer, was sie auch bewiesen haben. Das Problem Dortelweil spielt eigentlich in einer anderen Liga.
Es war die klare Sache für Dortelweil, bei denen mit Letizia Lang (Startelf) eine weitere 17- jährige ihr Debüt in der Ersten feiern konnte, die ich auch erwartet hatte. Wobei aus Bickerner Sicht bei 2 Kontern mit ihren schnellen Leuten vorne, vielleicht doch Hoffnung bestand, dass sie ihren Thriller bekommen würden.
Die Gäste wollten gleichmal zeigen wer Frau im Haus ist und traten dementsprechend dominant auf. Feiner Steckpass und Melina Raiß mit ihrem nächsten Pokaltreffer zum 0:1, nach 5 Minunten. Mit einem "Flankenschuss", trifft sie danach die Latte.
Dann hatten die tiefstehenden Gastgeberinnen doch ihre Konterchance. Jolina Rahn behält aber im 1:1 gegen Finja Reuter die Oberhand.
Nach 20 Minuten zieht Louisa Gaudl unhaltbar ins untere Eck ab. Dennoch darf sich die Torhüterin Kathrina Moritz (seit 15 Jahren im Gebiet fussballaktiv) noch auszeichnen. Einen Schuss von Lana Kehrmüller kann sie zur Ecke retten, danach behält gegen gleich 2 einschussbereite Dortelweilerinnen reaktionsschnell die Oberhand.
Nach 26 Minuten bekommt doch Bicken sein Kontertor zum 1:2 durch Merle Lindauer. Wenig später die Ernüchterung, 1:3 durch erneut Melina. Da monieren sie Abseits, ich würde sagen nicht bei der Ballabgabe. Die Torjägerin ist halt fix und gradlinig beim Durchlaufen, so kommt schnell ein Vorsprung zustande. Zumal, über die gesamte Partie braucht sich Bicken bezüglich Abseitsentscheidungen zu ungunsten von Dortelweil nicht beschweren. Zwei Tore wurden diesbezüglich nicht anerkannt und es gab knappe Entscheidungen, die alle jedoch vertretbaren waren.
Die Führung ist völlig verdient. Dortelweil hätte allerdings die Option gehabt gegen das Abwehrbollwerk mehr über die Flügel zu kommen. Der One-Touch-Fussball ist zu schnell für Bicken. Vielleicht etwas übertrieben schön durch die Gäste, da sie einfachmal bis zum Tor(erfolg) durch die Mitte kombinieren wollten.
In der zweiten Halbzeit Bicken etwas offensiver, das auch mal vorne anläuft, da sieht es dann vorne einwenig gefährlicher aus. Da gab es mal ne Ecke oder ein nicht ungefährlichen Abschluß. Dortelweil hätte den Sack aber längst zumachen können, was er ergebnistechnisch noch nicht war. Stattdessen Latte, knapp daneben oder gehalten.
Aber so, in der 63. Minute eine durchaus gute Möglichkeit für Janea Gombel, nochmal heranzukommen, knapp vorbei. In der 70. ist es dann endlich passiert.

Melissa Bohn (Jg. 2005) setzt sich entschlossen gegen die Torhüterin durch. Nach weiteren Torchancen besorgt in der 79. Minute Sandra Reisinger den 1:5 Endstand. Das war dann mal ein Musterangriff über den Flügel (die in zweiten Halbzeit stärker zum tragen kamen), Rechtsverteidigerin Jasmin Brehmer mit dem perfekten Pass in die Mitte.
Und dann das noch am Ende, "Flügelflitzer Anna" will im Eifer des Gefechts, völlig ungestüm, noch an den Ball kommen, dabei hätte sie Jolina treffen können, die den Ball schon fest hat, stattdessen trifft sie Jana Harms, die zum Glück gleich wieder aufstehen kann. Tja doch sie selbst hat sich dabei wohl furchtbar wehgetan

, der Krankenwagen kommt.
Wäre wohl cool gewesen erneut Pokalheldin zu werden und dazu vielleicht "fupa-Starspieler (in)", wie vor ein paar Jahren Sofie Hartmann, die sie damals selbst vorgeschlagen hatte. Die heute 29-jährige ist Kapitänin und alsolute Rekordschützin des Teams, diesmal die Vorlagengeberin.
Fotos:
https://www.fupa.net/photos/tsv-bicken- ... -396203#32Dortelweils Gegner ist Eintracht Frankfurt 3
Die Partie gegen Wetzlar sah recht tributpflichtig an Ostern aus. Ja nicht mal gewohnten Liveticker gab es.
Frankfurt mit 11 Feldspielerinnen und Wetzlar mit 12 insgesamt.
Bei Frankfurt fehlten z.b. Torjägerin Celine Karich, die Zweitligaerfahrene Laura Weinel aber auch Fabienne Würtele mit ihrer Routine, ich dachte die wäre mit dabei.
Dennoch schien mir Frankfurt von der Aufstellung her das besser verkraften zu können. Mit dabei, die in der Winterpause von der Eintracht gelobten Nachwuchsspielerinnen Leonie Gosch (Jg. 2004), Emelie Hesselbach und Jolie Huhn (beide 2003). Eine 2003er auch mit dem Doppelpack in Person von Leonie Springer. Dafür schießt die 29-jährige Annika Leber, die Führung beim 3:0 Erfolg
Von den Einsatzzeiten her, würde ich bei Wetzlar 13 als Stammspielerinnen einstufen. Davon fehlten 6.
Haitz gelang zwar in der Liga zuletzt einer furioser 11:1 Sieg, beim 0:7 war dann Calden doch zu stark, das am vorraussichtlichen Halbfinaltag, den 26.5., nach Bornheim kommt.