Camilla Küver wirkt in der Tat 2 Köpfe größer als Sophie Gronbach. Wenn sie noch etwas wächst, wird sie die deutsche Wendie Renard.
Die Teams aber trotzdem auf Augenhöhe, laut Liveticker gab es 6:5 Torschüsse für Crailsheim, das 0:0 bei beidseitiger Sturmschwäche folgerichtig. Ich vermute, Crailsheim hat Springer gedoppelt, getripled und gequadrupled. Frankfurt bleibt im Mittelmaß stecken, während der Abstiegskampf mit Fürths Sieg spannend bleibt.
Freiburgs Sieg war keineswegs glücklich, sondern hochverdient. Die Mannschaft bringt einfach eine andere Qualität auf den Platz als Hoffenheim.
Mit Océane Picard (Frankreich U17), Jenny Beyer (U17), Victoria Ezebinyuo (U17), Marie Philipzen (U17 a.A.), Mia Büchele (U16), Muriel Kroflin (U16) und Cora Zicai (U15) konnte Freiburg 6,5 aktuelle Nationalspielerinnen aufbieten, dazu noch weitere offensivstarke Aktricen, so dass immer 5-6 Spielerinnen das gegnerische Tor bedrohten, ein bißchen wie Hoffenheim mit seiner "goldenen Generation" 2015/16.
Hoffenheim konnte nur Laura Dick (U17) im Tor, und, man höre und staune, Selina Vobian (U17) dagegensetzen. Vobian tatsächlich zum aktuellen U17-Lehrgang berufen, da hat der Vereinswechsel vielleicht doppelt geholfen.
Die Offensivkraft Hoffenheims doch limitiert. Eine richtige Torjägerin findet sich nicht, die beste Schützin der Saison, Annouk Blaschka, kommt aus dem Mittelfeld und fiel nicht so sehr auf, am ehesten noch die zweitbeste Torschützin Lina-Marie Müller, aber deren Problem kann man schon beim Einlaufen sehen: Sie ist die deutlich Kleinste auf dem Platz (ich glaube, man findet sie leicht).
Zwar viel unterwegs, aber doch nicht so zwingend torgefährlich.
In gewisser Weise war vielleicht glücklich, dass Freiburg durch zwei Kopfbälle nach Ecken in Führung ging, aber zum einen hat Hoffenheim weiß Gott genug Kanten im Team, um dass zu verhindern (siehe Bild oben), zum anderen hatte Freiburg auch genug Chancen aus dem Spiel heraus, die sie nicht nutzten. Zwischen den beiden Toren arbeitete sich Hoffenheim zwar ins Spiel, gefährlich wurde es für Freiburg aber selten. Hoffenheim mußte sich seine Chancen erarbeiten, Freiburg hat sie sich erspielt. Wiederum der Blick auf die Mannschaften oben läßt erahnen, warum.
In HZ 2 war eigentlich ein Hoffenheimer Sturmlauf zu erwarten, Freiburg legte aber recht schnell das 3:0 nach, womit das Spiel durch war.
Ob Océane Picard jetzt Freiburgs Finest ist, das ist wie gesagt eher ein ganzer Trupp an Offensivkräften, der da wirbelt.
Sie hat jedenfalls Zug zum Tor...
... und ist auch durchsetzungsstark. Nach dem Halten durch die Hoffenheimerin lag jedenfalls diese am Boden und Picard kam zum Abschluß:
Aus der Abteilung Nachwuchs Mia Büchele (U16)...
...und Cora Zicai (U15):
Aus der Abteilung immer gerne gesehen Marie Philipzen. Herrlich, wenn sie mit Tempo auf die Gegnerin zuläuft und dann ihre Haken schlägt. Am Ende oft ohne Erfolg, aber unverdrossen und immer für Panik in gegnerischen Abwehrreihen gut.
Das war sicher das beste U17-Spiel, das ich diese Saison gesehen habe, leider war Hoffenheim nicht stark genug, um es am Ende auch spannend zu machen.