Ansonsten war man in Nürnberg gut ausgestattet. Es gab sogar richtige Eintrittskarten, so wie früher, aus echtem Papier ("Ticket bitte nicht knicken oder beschädigen"). Da zahlt man doch gerne 3 EUR. Meine Eintrittskarte in Frankfurt ist aus Plastik, statt Bitten stehen da Drohungen drauf und es wird gegendert ("Vollzahler*in").
Die Lautsprecheranlage (mir wurde erstmals bewußt, warum eine Lautsprecheranlage so heißt, wie sie heißt) war offenbar noch unterhalb von 200 Dezibel, sonst platzen nämlich die Lungenbläschen, was zum sofortigen Ableben führt (sagt Dr. Google
). Die Sanitäter hatten nichts zu tun.Es gab passable Zuschauerränge (es wurden 304 Zuschauer gemeldet)...
...und große Fahnen wurden auch geschwungen.
Frankfurt wollte die Sache wohl eher gemächlich angehen, aber Nürnberg war sofort höchst engagiert und überrannte Frankfurt in der Anfangsphase, was bald zum 1:0 durch Anabel Keul führte, die ihren Gegenspielerinnen enteilte bzw. ins Gras schickte, ehe sie von Links mit Rechts den Ball in den rechten Winkel schlenzte.
Frankfurt war athletisch überlegen, verlegte sich aber mehr auf Einzelaktionen, während Nürnberg schnelle vertikale Kombinationen zeigte, die mehr Torgefahr erzeugten. Nürnberg ging mit der 1:0-Führung in die Pause.
Als Frankfurt dann nach der Pause auf den Ausgleich drängte, erzielte Nürnberg stattdessen die 2:0-Führung. Jetzt wurde es schwierig für Frankfurt, aber recht schnell konnte Lisa Berger nach einer Ecke den Anschlusstreffer erzielen. Bei Nürnberg schwanden die Kräfte und Frankfurt wollte den Ausgleich erzwingen, es gab ein paar Ecken und Strafraumgewühl und man ahnte schon, was dann auch kommen sollte. Frankfurt holte wieder einmal einen Elfmeter raus und Lisa Berger versenkte den wieder einmal.
Anschließend waren wohl beide Teams zu müde, um noch groß auf den Siegtreffer zu drängen. Das Remis läßt Frankfurt die bessere Ausgangsposition am letzten Spieltag, ein Punkt im Heimspiel gegen Freiburg sollte reichen, auch wenn Bayern vielleicht gegen Nürnberg weniger Engagement zeigen wird, als wenn sie nicht von Donzdorf aus dem Spiel genommen worden wären. Aber Nürnberg müßte schon 6:0 gewinnen, wenn Frankurt einen Punkt holt. Ein 3:0 würde ich ihnen zutrauen, aber 6:0? Bayern hat bisher in 17 Spielen 13 Gegentore gekriegt.
Da gibts vielleicht wieder einen "falschen Elfmeter", statt "zwei Richtige" 
Tolle Planung, warum auch immer 
Das hat natürlich viele Zuschauer verdient. 
Aufgrund des unglücklich gestalten Spielplans keine leichte Entscheidung für mich 
, ich hab mich dann entschieden die Zweite im Abstiegskampf zu unterstützen, zumal ich vermutete, dass dieses Spiel deutlich dramatischer werden würden (ich schätze so war es auch). 
Schwester Marie (J. 2005), die zu Nachwuchstalenten bei der Ersten von Regionalligist Montabaur gehört, aber aufgrund von Personalproblemen und der strengen Festspielordnung in der Zweiten gebraucht wurde, hatte einige Stunden später noch spannendes Spiel in der Rheinlandliga, was auch aufgrund ihrer Vorlagen gewonnen wurde.