Ich habe mir mal den Rückrundenmeister der West-Staffel in Speyer angesehen. Gütersloh in der Hinrunde Platz 8 mit der schlechtesten Abwehr und dem zweitbesten Sturm, Rückrunde Platz 1 mit wiederum dem zweitbesten Sturm, aber die Gegentore um 60% reduziert. Und mit Rückkehrer Pohlmann an der Seitenlinie. Ich habe vorher 3 Spiele von Gütersloh gesehen, bin jetzt zu faul um nachzusehen, ob Pohlmann immer der Trainer war, jedenfalls fiel er mir früher nicht besonders auf. Vermutlich wegen der völlig unterschiedlichen Halbrunden habe ich diesmal auf ihn geachtet. In der Vorbereitung sehr lobend (für mich wäre es zu viel des Guten), während des Spiels sehr aktiv, so Kabo-mäßig antreibend. Jedenfalls erfolgreich.
Speyer nach Platz 4 in der Hinrunde nur Platz 8 in der Rückrunde, hier sind die Gegentore ziemlich gleich geblieben, aber die Torausbeute hat sich fast halbiert. Also mal gleich die Torjägerliste geprüft, und überaschenderweise findet sich dort mit allerdings nur 12 Treffern ein Spielerin von Speyer an der Spitze: Jonna Brengel, ein paar Sichtungen beim DFB, aber bisher noch kein Spiel.
Dem Vernehmen nach Jung, talentiert und ehrgeizig.
Und Trägerin des Lotte-Preises im Bereich Mädchenfußball für ihren YouTube-Kanal. Also quasi der Rezo im Bereich Sport. Oder für die Älteren, der Heribert Faßbender des Frauenfußballs. Wobei, Heribert Faßbender hatte wohl ein paar mehr Follower.
Dann findet sich gleich noch eine Spielerin von Speyer, die immerhin schon eine Länderspielreise mitgemacht, aber ebenfalls noch kein Spiel absolviert hat: Leonie Gebert (zeitweise hatte Speyer 4 Leonies auf dem Feld).
Auf Gütersloher Seite fand sich neben Neu-Europameisterin Gentiana Fetaj noch Lena Strothmann, die 4 Länderspiele für die U16 absolviert hat.
Speyer spielte in HZ 1 eigentlich noch ganz gefällig mit, Gütersloh brauchte so 20 Minuten, um sich in Speyers Hälfte festzusetzen und zunehmend große Chancen zu erarbeiten, während Speyer über Konter gefährlich blieb.
In HZ 2 übernahm Gütersloh dann vollends die Kontrolle, aber das erste Tor fiel dann überraschenderweise auf der anderen Seite, als Speyer einen der nun seltenen Gegenstösse startete. Leonie Gebert fand dann die spektakuläre Sanitärreklame einfach umwerfend...
...den fälligen Strafstoß verwandelte Enya Wolf sicher:
Jetzt wurde es so richtig unterhaltsam, fast auschließlich im Speyerer Strafraum.
Abseitstore...
...rastelligleiche Ballbehandlung...
...packende Zweikämpfe...
...Strafraumgetümmel...
...Pfosten, Latte...
...Fallrückzieher:
Dann gelang endlich Chiara Tappe der Ausgleich, auf Jubel wurde weitgehend verzichtet...
...man wollte schließlich gewinnen.
Es dauerte dann auch nur weitere 3 Minuten, bis Sonita Cenaj Gütersloh in Führung brachte.
Jetzt durfte auch mal zart gejubelt werden.
Speyer konnte nicht mehr zurückschlagen, vielmehr erhöhte Gütersloh durch die eingewechselte Inka Silz in der Nachspielzeit noch zum mehr als verdienten 3:1-Endstand.
Bei Gütersloh konnte man schon in einigen Szenen sehen, dass die Abwehr nicht immer sattelfest war, schnelle Konter brachten da schonmal Unordnung. Offensiv allerdings sehr stark, da gab es 4-5 Spielerinnen, auf die man aufpassen mußte, eigentlich wie gewohnt bei Gütersloh.
Auffällig war schon Gentiana Fetaj, die auch körperlich sehr präsent ist, nicht zuletzt im Luftkampf.
Lena Strothmann:
Jonna Brengel: