Nachdem am Donnerstag der Kassler HNA zu entnehmen war, dass der ehemalige Großenenglis-Trainer tatsächlich mit dem KSV in die Regionalliga aufsteigen will (hatte ich doch richtig vermutet ), war die Frage wie sein Ex-Team sich gegen Rüsselsheim schlagen würde.
Sehr gut, wie ich feststellen musste. Zwar musste Großenenglis Trainer Kevin Krahn auf Hannah Lachmann im Tor verzichten, die noch nicht wieder richtig fit war, nach dem Gastspiel in Wiesbaden, aber B-Jugendtorhüterin Selina Sonnak spielt eine exzellente Partie und verzichtete auf die kleinen Schnitzer, die sie sonst manchmal in der B-Mädchen-Hessenliga einstreute.
Als besonders wichtig erwies sich auch, dass Abwehrchefin Alina Diehl wieder dabei war. Neben ihr spielte Mareike Wanner in der Innenverteidigung, die bereits beim Auswärtsspiel der 2. in der Gruppenliga 45 Minuten im Sturm im Einsatz war und ein Tor schoß.
Rüsselsheim startete nach dem Anpfiff sofort mit viel Druck nach vorne. Christin Hauk spielte den Ball nach 10 Minuten auf dem rechten Flügel nach vorne. Selina Botthof flankte den Ball in den Strafraum genau vor die Füße von Mittelfeldakteurin Lorena Bernadie, der die Führung gegen die chancenlose Selina Sonnak gelang. Aberdie Gastgeberinnen zeigten anders als im Hinspiel Nehmerinnenqualitäten. Gleich nach Wiederanpfiff startete Mittelfeldstrategin Jana Schwaab den Gegenangriff und passte auf die mitgelaufene Julia Faupel und die traff zum 1:1. Das Tor gab dem Krahn-Team Auftrieb , aber sowohl Lea Unzicker und Kapitänin Carina Jäger vergaben gegen Annika Peschke. Aber dann brachte die ganze Erfahrung von Eileen Young doch den Erfolg. Im schnellen Angriff nach Ballverlust der Vorderleute ging Rüsselsheims Rückhalt weit aus dem Tor und wurde dann überlupft. Rüsselsheim verlor danach den Schwung, obwohl sie noch vor der Pause auch zu Chancen kamen, aber an Sonnak scheiterte.
Opel-Coach Stefan Diehl schrieb dem „sehr holprigen Platz“ die Ballverluste zu, aber er war wie Rasenplätze im April halt sind. Es war wohl eher das bissigere Zweikampfverhalten der Großenengliserinnen.
In der 2. Halbzeit begann wieder Rüsselheim mit viel Feuer. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen Meister zu werden und das sah man auch. Vor allem Michéle Schmitt wird sich sicher mächtig geärgert haben, denn ihre Chancen waren echt gut. Doch das Tor viel auf der anderen Seite. Es waren wieder Schwaab und Faupel, die einen Konter mit viel Tempo abschlossen. Im Anschluß wirkten die Gäste tatsächlich etwas geschockt, auch ratlos Die Härte nahm dann unnötigerweise etwas zu, aber die gute Schiedsrichterin Louisa Kanwischer hatte alles im Griff.
Erst gegen Ende der Partie hatte Rüsselsheim wieder eine Chance, aber Selena Botthof schoss knapp rechts vorbei. Auch Jana Schwaab wollte sich noch in die Torschützinnen-Liste eintragen, aber die gute Torhüterin Peschke zeigte eine Glanzparade bei ihrem Freistoß.
Ein gutes Hessenliga-Spiel. Rüsselheim hat noch alle Chancen auf die Meisterschaft und wird sicherlich die verdiente Ernte einfahren.
Großenenglis muss nächste Woche beweisen, dass sie auch auf Kunstrasen gewinnen können.